Angsthund – die 5 größten Fehler
Hast du einen Angsthund in dein Leben eingeladen, steht euch ein aufregender gemeinsamer Weg bevor.
Es wird immer wieder Hochs und Tiefs geben, die Angst wird auch bei sehr gutem Training immer mal wieder durchscheinen und deshalb ist es so wichtig, Fehler zu vermeiden, die dich Vertrauen und Trainingsfortschritte kosten.
In diesem Artikel möchte ich dir die 5 gravierendsten vorstellen, die mir immer wieder begegnen.
- Zu hohe Erwartungen
Lebst du schon lange mit Angsthund, wirst du diesen Fehler vermutlich nicht mehr (so stark) machen.
Dennoch haben wir Menschen ja meist Träume, Wünsche und Ziele (das ist ja auch wichtig), auch wenn wir uns die nicht immer eingestehen wollen.
Es ist also nicht schlimm, wenn du dir etwas Bestimmtes wünschst oder ausmalst. Der Fehler besteht darin, die Erwartungen zu vehement verwirklichen zu wollen und dabei den Hund zu vergessen.
Besonders Angsthunde werden unseren Erwartungen oft nicht gerecht, denn sie können in ganz verschiedenen Situationen ganz unterschiedliche Dinge gruselig finden und brauchen oft ein Leben lang Hilfe und Rücksicht unsererseits.
Frag dich also, ob deine Erwartungen und Ziele realistisch und mit den Bedürfnissen deines Hundes vereinbar sind.
So gibt es zB sehr viele Angsthunde, für die ein Stadtspaziergang niemals ein entspanntes Erlebnis werden wird und sie bleiben besser zuhause.
Mein Rat in Bezug auf Erwartungen ist der sichere Weg: vergiss sie und ersetze sie durch ein großes Ziel… die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.
Dann tauschst du Frustration und Enttäuschung durch Freude über die kleinen Erfolge, die ihr gemeinsam erreicht.
- Nur an der Angst arbeiten
Erstmal klingt es total logisch, an der Angst zu trainieren.
Doch das ist nur die halbe Miete und dauert länger als ein ganzheitliches Programm.
Hierzu gehört vor allem, das Vertrauen zwischen euch aufzubauen und zu stärken und das Selbstbewusstsein und den Mut deines Hundes zu fördern.
Denn selbstbewusste und mutige Hunde stellen sich ihrer Angst, was das Training am eigentlichen Gruselfaktor deutlich erleichtert.
- Die Angst oder gar Panik auslösen
Ist dein Hund erst einmal in der Angst oder gar Panik gefangen, kann er nicht mehr lernen und die Situation keinesfalls mehr positiv verknüpfen.
Was hierbei höchstens erreicht werden kann ist, dass der Hund aufgibt und zumacht. Er zeigt also kein Verhalten mehr, fühlt sich allerdings keinesfalls besser.
Wir wollen aber, dass sich unsere Hunde wohlfühlen und nachhaltig etwas verändern.
Deshalb ist es wichtig, den Angstauslöser im Training so zu dosieren, dass dein Hund ihn wahrnimmt und Strategien hat, um damit umzugehen. Meist ist es dafür notwendig, diese Strategien vorher einzuüben.
Das hat auch den Vorteil, dass dein Hund durch positives Training bereits positive Emotionen mit der Strategie verknüpft und die dann in der gruseligen Situation der Angst entgegen steuern.
- Kein Ausweg
Eines der schlimmsten Gefühle ist, in einer beängstigenden Situation gefangen zu sein. Dabei steigt die Angst immer weiter und wird immer unerträglicher.
Stell dir vor, du leidest unter Klaustrophobie und bist in einem 1x1m Raum eingeschlossen.
Unseren Hunden passiert das allerdings deutlich öfter als uns selbst, da sie mit einer Leine gesichert sind. Realisieren wir dann in einer Situation nicht, dass unser Hund in die Angst kommt, kreieren wir genau so eine ausweglose Situation.
Beobachte deinen Hund also und biete ihm rechtzeitig Auswege an.
Das können zB gut geübte Signale sein oder auch ein ruhiger Rückzug in entspanntere Gebiete.
- Strenge
Souveräne Führung hat nichts mit Strenge zu tun.
Leider wird immer noch viel zu oft geraten, dem Hund nicht nachzugeben, sturer zu sein als er, sich durchzusetzen usw.
Das führt gerade beim Angsthund sofort zu gravierenden Einbußen im Vertrauen und macht keinesfalls die Angst besser.
Klar brauchen wir auch Spielregeln im Zusammenleben.
Doch die können wir unseren Hunden (ob ängstlich oder nicht) auch ganz freundlich beibringen.
Im Grunde ist das Wichtigste beim Angsthund (und eigentlich auch bei jedem anderen Hund) eine ganzheitliche Betrachtungsweise.
Schau dir an, was dein Hund braucht, wie du ihn am besten unterstützen kannst und wie ein gemeinsamer Weg aussieht.
Du darfst also auf jeden Fall für deinen Hund da sein, ihn trösten und ihm durch liebevolle Präsenz helfen.
Die Angst kannst du dadurch nicht verstärken, denn dafür müsste sich dein Hund ja fürchten wollen… und wer macht das schon?
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