Wenn der Hund nicht frisst
Leider kann ich ein Liedchen davon singen, wie es ist, wenn der eigene Hund einfach nicht essen mag.
Sammy hatte immer schon Phasen, wo er nicht essen wollte und tatsächlich hat mich das lange sehr besorgt gemacht.
Woran kann das liegen?
Zu allererst sollten natürlich gesundheitliche Gründe ausgeschlossen werden. Da gehören auch so „unauffällige“ Dinge dazu wie Sodbrennen, Schilddrüsenprobleme usw.
Bist du nicht sicher, such dir am besten einen Tierarzt, der auf Innere Medizin bzw Gastro-Intestinal Probleme spezialisiert ist und lass deinen Hund durchchecken.
Ist gesundheitlich alles ok, gibt es natürlich noch viele andere Ursachen in unterschiedlichen Schweregraden (die für jeden unterschiedlich sind, und deshalb hier nicht eingeteilt werden).
Manche Hunde essen im Sommer schlechter, weil es zu heiß ist. Oder in der Läufigkeitszeit, weil sie sich etwas unwohl fühlen (Hündin) oder zu aufgeregt sind (Rüden).
Wieder andere sind einfach satt.
Sehr oft sehe ich das bei kleinen Hunden, die den ganzen Tag Trockenfutter zur Verfügung haben. Wenn du das machen möchtest, solltest du dir darüber bewusst sein. Und auch darüber, dass dein Hund dann überwiegend Trockenfutter frisst.
Es gibt aber auch Hunde, die ein bestimmtes Futter nicht vertragen und es deshalb nicht essen.
Und bei vielen, besonders neu in die Familie gekommenen Hunden, ist die Angst der Hinderungsgrund. Sie trauen sich nicht aus ihrem Versteck oder sind einfach zu nervös um zu essen. Manche von ihnen trauen sich nachts, wo alles ruhig ist, ein wenig zu probieren oder schlingen dann sogar.
Diese Hunde brauchen unbedingt Ruhe.
Nimm es nicht persönlich, wenn dein Hund in deiner Gegenwart noch nicht essen kann. Hat dein Hund eine Stelle in deinem Zuhause gefunden, wo er sich sicher fühlt (auch wenn das unterm Bett oder hinter einem Kasten ist), dann versuch ihm das Futter nahe an diese Stelle zu stellen, ohne ihn zu bedrängen.
Findest du dann einen leeren Napf, kannst du zumindest sicher sein, dass dein neuer Hund nicht verhungert und er schon ein bisschen auftaut.
Du kannst außerdem ab und zu irgendwo in der Nähe vorbeigehen und Leckerli verlieren. So wirst du zum Ankündiger von guten Dingen, auch wenn dein Hund die Kekse erst einsammelt, nachdem du weg bist.
Natürlich sollte das nicht ewig so bleiben und wenn sich keine Fortschritte einstellen, rate ich dir unbedingt, einen Verhaltensmediziner zu kontaktieren. Denn ein Leben in Angst ist wirklich nicht besonders wünschenswert.
Es gibt aber auch ganz andere Gründe, warum Hunde ihr Futter meiden.
Hier mal ein kleiner Auszug
- Der Hund hat noch nie Hundefutter gesehen
- Schlechte Erfahrungen mit Näpfen (spez. Material oder allen)
- Schimmernde Oberfläche ist gruselig (Metall)
- Das Geräusch des Napfes auf den Fliesen
- Rutschiger Untergrund
- Zu hoher/niedriger Napf führt zu Verspannungen
- …
Leider können wir in den Hund nicht hineinschauen und so bleibt uns nur, zu raten, was es sein könnte.
Nimmt dein Hund prinzipiell gerne Futter von dir und hat keine Angst vor dir, könnte es eines der oben genannten sein.
Dann kannst du einfach mal probieren, das Futter auf eine Lickymat zu geben oder in einen Kong zu füllen.
Auch eine Napfunterlage, eine andere Position, ein anderes Material wären möglich.
Klappt das alles nicht, schau dir mal das Futter an. Hast du ein gesundes Futter, oder die Billigvariante aus dem Supermarkt?
Wie sieht es mit den Inhaltsstoffen aus? Bist du sicher, dein Hund verträgt es?
Und vor allem: nimmt dein Hund ab?
Wenn nicht, ist er vielleicht einfach satt. Tatsächlich war das bei Sammy der Fall. Er braucht nur wenig Futter und ist dann satt. Er nimmt nicht ab und hat auch keine Mangelerscheinungen.
Also ist viel Sorge um nichts.
Und vergiss nicht: wenn du dir ständig Sorgen machst und schon angespannt fütterst, kann es auch sein, dass dein Hund durch die Stimmung Stress hat.
Allerdings gibt es eines, das ich nicht empfehlen würde: Handfütterung.
Besonders bei ängstlichen Hunden führt das zu einem Konflikt, denn eigentlich trauen sie sich nicht und kommen trotzdem näher. Kein schönes Gefühl.
Hast du also einen Hund, der lieber nicht in deiner Gegenwart frisst, gib ihm Zeit und ermögliche ihm das Essen in seiner Ruhezone.
So schenkst du ihm Sicherheit und ein kleines Bisschen Wohlbefinden.
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